Das ist der Titel zu einem Buch von Daniel Berger mit der Unterschrift: Ein Forschungsbericht. Ich finde, es ist wesentlich mehr. Ich finde die Enthüllungen geradezu revolutionär.
Man hat Frauen in einer Studie folgende Szenen gezeigt und dabei die Durchblutung ihrer Vagina gemessen:
- eine Frau mit üppigen Formen, die unter ihrem Geliebten liegt, der in sie eindringt und sie immer schneller stößt; ein nackter Adonis am Strand; eine schlanke Frau, die von einer Frau geleckt wird; ein Mann der einem anderen Mann einen bläßt; eine Frau, die sich selbst befriedigt; ein Mann dringt von hinten in einen anderen ein; eine Frau mit umgeschnalltem Dildo sitzt rittlings auf einer anderen Frau; ein Bonobo-Pärchen beim wilden Sex.
Und siehe da: Frauen mit Frauen, Männer mit Männern, Männer mit Frauen, Männer und Frauen jeweils allein masturbierend - die objektiven Messergebnisse, also die Durchblutung, stiegen bei allen Bildern, die den Frauen gezeigt wurden.
Die Intensität des Pulsierens unterschied sich jedoch in einigen Fällen, die Bilder mit den kopulierenden Schimpansen erzeugten eine schwächere Durchblutung, doch erstaunlicherweise schnitt bei allen Frauen der allein über den Strand spazierende Adonis am schlechtesten ab. Ergebnis: Die weibliche Libido ist anscheinend ein "Allesfresser".
Zusätzlich hatten die Frauen eine kleine Tastatur, mit der sie ihre Erregung selbst bewerten sollten. Wie die Frauen ihre Empfindungen über die Tastatur bewertet hatten, stand in völligem Widerspruch zu den Messergebnissen. Der Verstand verleugnete die Vagina. Von den Szenen, in denen Frauen mit anderen Frauen zugange waren, behaupteten die heterosexuellen Teilnehmerinnen, viel weniger erregt zu werden, als ihre Genitalien verrieten. Bei den Sequenzen mit den schwulen Männern beurteilten sich die Frauen als noch weniger interessiert - was in noch größerem Gegensatz zu dem stand, was sich tatsächlich zwischen ihren Beinen abspielte.
Dieselben Experimente bei Männern ergab eine Übereinstimmung der Messergebnisse und Selbstwahrnehmung. Männer reagieren nur schwach auf Männer, es sei denn sie sind homosexuell. Und auf die Bonobos reagierten sie gar nicht.
Die Frage, die sich Bergner daraufhin stellte, war:
Wie erklärt sich die Diskrepanz zwischen dem, was die Teilnehmehrinnen behaupteten und dem, was ihre Genitalien verrieten?
Diese Frage würde ich gerne an Euch weiter geben.
Zusätzlich stellt sich mir die Frage, die ich auch gerne weiter geben möchte:
Sind Frauen das lustvollere Geschlecht? Sind sie darüberhinaus auch noch triebhafter und in Bezug auf das Geschlecht weniger wählerisch wie Männer?
Es wird noch über andere Forschungen berichtet, die alle zusammen Bergner zu dem Schluß kommen lassen:
Das weibliche Verlangen - in seiner angeborenen Bandbreite und Stärke - ist eine unterschätzte und unterdrückte Kraft. Und das selbst in unseren übersexualisierten und vermeintlich so freizügigen Zeiten.
Auch wenn das in unserer Gesellschaft weiterhin ganz anders wahrgenommen wird, ist die Lust der Frauen meistens nicht von emotionaler Nähe und Geborgenheit abhängig und befeuert, wie viele dieser Experimente zeigen konnten.
Eine wichtige gesellschaftliche Übereinkunft, die beide Geschlechter gern bedienen, wonach die weibliche Lust viel eher zur monogamen Beziehung taugt als die männliche Libido, ist im Grunde nichts als ein Märchen.
Das ist starker Tobak, auch für uns Männer, wie ich finde.
Wa sagt Ihr dazu