Sex tut mir weh. Was kann ich tun?

  • Es gibt viele Möglichkeiten, warum Sex von Frauen schmerzhaft erlebt werden kann.
    1. Am häufigsten ist wohl die Ursache, dass sich Frauen zu schnell mit einem Mann vereinigen. Der eigene Körper ist noch nicht bereit und wird vorzeitig "gezwungen". Ist die Lust der Frau richtig erwacht, entsteht das Bedürfnis nach Vereinigung von selbst und ist meist sehr stark.
    2. Eine zweite Ursache ist das fehlende körpereigene "Gleitmittel". Die Scheidenflüssigkeit kann trotz hoher Lust ausbleiben. Das hängt oftmals mit Hormonveränderungen zusammen, die schon recht jung, also Mitte 30, beginnen. Manche sterilisierte Frauen haben davon berichtet, dass ihre Lustsäfte nach einer Sterilisation sehr stark zurückgegangen sind. Ist die körperliche Lust und Bereitschaft zur Vereinigung voll da, aber die Säfte nicht, dann können sich Frauen mit einem guten Gleitmittel weiterhelfen.
    3. Durch hormonelle Veränderungen, besonders in und nach den Wechseljahren kann die Scheide richtig austrocknen. Sie schrumpft sogar und wird kleiner. Für viele Frauen versiegen die für eine gute Vereinigung so wichtigen eigenen Säfte ganz. Jetzt kann Sex extrem schmerzhaft sein. Sogar eine stille Vereinigung ohne Bewegung, bei der der erigierte Penis still in der Vagina ruht, kann brennen wie Feuer. Da die Schleimhaut ganz dünn geworden ist, nehmen Infektionen zu (Blasenentzündung, Pilz etc.). Jetzt ist guter Rat teuer. Natürlich gibt es gute naturidentische Hormoncremes, die Östradiol (nur in naturidentischer Form!!!) enthalten. Diese stärken und stabilisieren die Schleimhaut, so dass zumindest die Infektionsgefahr gebannt werden kann. Vermutlich sind Frauen, die mehrfach Kinder geboren haben, insgesamt in der Vagina weiter und deshalb nicht so stark betroffen, wie Frauen, die keine Kinder oder ein Kind durch Kaiserschnitt geboren haben und deshalb eine enge Yoni haben, die dann auch noch schrumpft.
    4. Durch unverarbeitete sexuelle Traumata, wie z.B. sexueller Missbrauch oder Vergewaltigung. Hier ist eine einfühlsame Therapie nötig, um den Weg insgesamt zur Sexualität wieder freizulegen. Der Körper hat sich aus Angst und Schreck verschlossen. Davon betroffene Frauen sollten sich unbedingt über die sanfte und stille Vereinigung informieren und sehr, sehr achtsame Wege zu einer neuen Sexualität beschreiten.
    5. Schwere Schicksale rund um die Sexualität im eigenen Familiensystem können auch eine Auswirkung auf spätere Generationen haben, z.B. Tod im Kindbett. Wenn die Großmutter oder Urgroßmutter bei der Geburt eines Kindes gestorben ist, so wird das von der "unbewussten Familienseele" so erlebt, als würde Sexualität zu Schwangerschaft und Schwangerschaft zu Tod führen. Aus dieser unbewussten Dynamik heraus ist es möglich, dass sich Nachfahren vor Sexualität insgesamt verschließen. Mehr dazu kann man auf der FfF Seite lesen, wo im Rahmen des FfF E-Mail Kurses "Lust und Orgasmus" die teilnehmenden Frauen solche Zusammenhänge kennenlernen.

  • Eine Freundin (die keine Kinder geboren hat) leidet auch darunter. Sie hatte vor 5 Jahren eine Entfernung der Eierstöcke (Total-OP) und heute hat sie Schmerzen bei Penetration. Eine östrogenhaltige Salbe hatte ihr nicht geholfen.
    Es war ein langer Weg, sie hat viel versucht, doch nun hat sie etwas gefunden, was zumindest bei ihr positiv anschlägt.


    Eine Mischung / im Wechsel:

    • Vagisan Milchsäurezäpfchen
    • Gynomunal Vaginalgel (mit Hopfen)
    • Rosmarin/Prunus Gel von WALA
  • Hallo,


    deine Tipps interessieren mich, weil ich selbst ein ähnliches Thema habe. Kannst du genauer sagen, wie dein Wechsel aussieht? Tageweise, wochenweise, bedarfsweise? Nimmst du täglich eine dieser 3 Substanzen?


    Danke für die Antwort! Anna

  • Ihr Lieben,
    ich habe auch seid einigen Jahren immer stärkere Schmerzen bei der sexuellen Vereinigung, die schließlich auch die Stille Vereinigung unmöglich machten. Hab schon einiges ausprobiert. Rimkus-Kapseln habe ich nicht vertragen - große Übelkeit. Dann habe ich Estriol D 4, sowie Estriol Salben (Oestro-Gynaedron 0,5 sowie 1 mg und Oekolp 1 mg ausprobiert), nacheinander. Auch Oekolp forte Ovula (Estriol-Zäpfchen). Hat alles nichts genützt.
    Jetzt hat mir mein Hausarzt Gynokadin Dosiergel verordnet. Ich nehme es seit 2 Wochen, tägl. 2 Hübe und ab dem 10. Tag 1 Progesteron-Kapsel. Die Schmerzen beim Sex waren vorgestern tatsächlich weg- Toll! - aber ich habe leider ziemlich starke Nebenwirkungen: großen Blähbauch, auch wenn ich kaum etwas gegessen habe, Verstopfung, Brustschmerzen, empfindliche Brustwarzen. Die Herstellerfirma, Dr. Kade, Berlin riet mir, es mal mit 1 Hub zu probieren. Das mache ich jetzt. Mal sehen, wie das wirkt. Und nach 21 Tagen soll man ja eine Woche Pause machen.
    Hat eine von Euch Erfahrungen mit Gynokadin?
    Ich würde mich sehr über eine Rückmeldung freuen.
    Herzliche Grüße
    Gila